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Mittwoch, 30. Juni 2010

Studiogast zum Thema Weltraummedizin | Projekt Zukunft




Prof. Hanns-Christian Gunga: Ich denke,es wird wahrscheinlich Touristen auf dem Mond geben. Text: DW-TV: Die Marsmission beschäftigt Hanns-Christian Gunga schon lange. Er ist Weltraummediziner an der Charité in Berlin. Herr Gunga,was wird es zuerst geben Astronauten auf dem Mars,oder Touristen auf dem Mond?

Hanns-Christian Gunga: Ich denke,es wird wahrscheinlich eher Touristen auf dem Mond geben. Einzelne Firmen verkaufen ja schon Plätze an sehr wohlhabende Industrielle. Und ich denke bis dahin wird schon der ein oder andere Tourist auf dem Mond gewesen sei



Wenn Touristen nun also ins All fliegen,was sagt denn der Mediziner dazu? Manche halten es ja schon in den Bergen kaum aus.

Für diese kurzen Aufenthalte - das sind ja nur ein paar Minuten im Augenblick für die man sich mit den entsprechenden touristischen Raumschiffen in der Schwerelosigkeit aufhält,gibt es eigentlich relativ wenig Anforderungen. Das eigentliche Problem ist immer wieder die Eintauch- und die Landungsphase,wenn man auf die Erde zurückkommt,das ist also ein relativ kurzer Moment.

Was macht das so schwierig?

Dabei kommt es insbesondere zu Veränderungen im Herz-Kreislaufsystem und einer Herz-Kreislauf-Belastung. Wenn es zum Beispiel Gefäßveränderungen gibt,dann ist das eine Kontraindikation für Touristen,die das machen wollen.

Es wurde vor ein paar Wochen das Raumflugzeug SpaceShipTwo vorgestellt,das für den Weltraumtourismus eingesetzt werden soll. Könnte ich so eine Reise auch machen?

Man muss im Augenblick vorher ein sogenanntes Screening machen,das gilt auch für die Firmen als Sicherheit. Die wollen natürlich auch sicher sein,dass ihre Patienten wohlbehalten und auch entsprechend bei Sinnen dieses Ganze erleben. Die medizinischen Voraussetzungen sind allerdings relativ gering.

Touristen bleiben ja nur kurz im All. Astronauten zum Beispiel auf dem Weg zum Mars müssen sehr lange bleiben,das sind teils sogar zwei bis drei Jahre. Sie arbeiten an Lösungen,wie der Mensch den Belastungen im All gewachsen ist. Wie weit sind Sie da mit Ihren Forschungen?

Das ist ein wichtiger Punkt. Touristen sind da nur ein paar Minuten,Astronauten mehrere Tage,Wochen,Monate,Jahre. Da muss insbesondere das Herz-Kreislauf-System,Knochen und Muskulatur permanent durch ein Training,insbesondere durch spezifische Geräte,die wir entwickeln,fit gehalten werden. Denn der Astronaut soll ja nachher arbeiten auf dem Mars und daran arbeiten wir. Aber die Trainingseinheiten für die Astronauten dauern tatsächlich immer noch sehr lange: jeden Tag zwei Stunden.



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