Teil 1: die Stadt
Ambon ist die größte Stadt und der bedeutendste Hafen der gleichnamigen Insel und zugleich Hauptstadt der indonesischen Provinz Maluku. Die Stadt ist mit 275.888 Einwohner (1990) eine der größten Städte im Osten Indonesiens. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zu schweren Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen.
Ambon verfügt über einen Flughafen und ist Sitz der staatlichen Pattimura-Universität sowie der privaten protestantischen Christlichen Universität von Maluku.
Teil 2: Die Geschichte
Ambon wurde durch die Portugiesen im Jahr 1526 besiedelt, die Ambon als wichtigen Stützpunkt für den lukrativen Gewürzhandel mit den Molukken nutzte. Die Portugiesen wurden 1609 von den Niederlanden als Kolonialmacht abgelöst, die, bis auf eine kurze britische Herrschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts, bis ins 20. Jahrhundert die Regierungsgewalt ausübte. Die Niederländer errichteten hier das Fort Victoria, das die Siedlung schützte, deren Bewohner in Orang burger, den niederländische Bürger, und Orang negri, einheimische Bevölkerung, unterteilt waren. Auch Araber, Chinesen und einige Portugiesen siedelten in der Stadt, die die Niederländer zum Marinestützpunkt ausbauten.
1942 eroberten die Japaner Ambon. Nach deren Vertreibung kam es zur Unabhängigkeitsbewegung gegen die Niederländer. Bald aber entwickelte sich auf den Molukken eine Widerstandsbewegung gegen die zentralistische Herrschaft Indonesiens. Ein eigener Staat, die Republik Maluku Selatan, wurde ausgerufen, doch konnte Jakarta die Rebellion 1950 innerhalb weniger Wochen gewaltsam unterdrücken.
Teil 3: Die Unruhe
Christlich-muslimische Auseinandersetzungen, die am 19. Januar 1999 begannen, eskalierten so sehr, dass weite Teile der Stadt zerstört wurden. Die indonesische Polizei erwies sich als nicht in der Lage, für eine Beruhigung zu sorgen, sondern beteiligte sich zum Teil selbst je nach religiöser Ausrichtung der Polizisten an den Unruhen. Besonders das indonesische Militär spielte eine fatale Rolle und ließ unter Missachtung von Regierungsbefehlen Zehntausende von Kämpfern des islamistischen Laskar Jihad ungehindert auf ihrem Weg von Java zu den Molukken passieren. Dies trug entscheidend zur Eskalation der Kämpfe bei, die auf den gesamten Molukken schätzungsweise 10.000 Menschen das Leben kosteten, die meisten davon Christen. Immer wieder kam es in der darauffolgenden Zeit zu Ausschreitungen und Übergriffen sowie im Jahr 2004 auch zu mehreren Bombenanschlägen. Seit 2005 hat sich die Situation allerdings wieder relativ beruhigt.
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Sonntag, 9. Mai 2010
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